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© Cyberforum Dana Weber


HfG mit eigenem Programm von Studierenden und Alumni

Am 7. Juni findet die Bunte Nacht der Digitalisierung statt, ein Festival, das die Vielfalt der Perspektiven und Herausforderungen der Digitalisierung in Karlsruhe feiert. Diese Initiative öffnet den Karlsruher Bürgern die Türen von mehr als 60 Institutionen (Bibliotheken, Museen, Universitäten, Unternehmen, Bürgerinitiativen), um verschiedene Themen und Ansätze zur Digitalisierung zu zeigen und zu diskutieren.

Dieses Jahr beteiligt sich die HfG Karlsruhe an diesem Fest und bietet einen Überblick über Projekte, die unsere Vorstellung von Digitalität in Frage stellen, sowie Installationen von Studierenden und Absolventen im Zentrales spot.

Das Programm wird um 14:00 Uhr im Triangel eröffnet, dem zentralen Ort, an dem den ganzen Tag über drei Werke von HfG-Studiernden und -Absolvent:innen erfahren werden: Das Künstlerkollektiv Francis Karat präsentieren „ECHOS AND ARCHIVES Part II: Im Strudel der Daten und flüchtigen Scheine“ auf dem Kronenplatz, wo sie mit künstlichen Intelligenz-Halluzinationen spielen. Chelsea Kin und Hoin Ji präsentieren „Material Practice: Hyper Materials", eine Mehrkanal-Videoinstallation, in der sie über Materialität und Solidarität reflektieren, in der Triangels Werkstatt. Tina Jander wird ihre Videoinstallation „A Factor of Evolution“ mit einem Set von Ewa Wasilewska im Atelierraum darstellen.

Um 19:30 werden alle ihre Arbeiten vorstellen und Fragen antworten, moderiert bei Víctor Fancelli Capdevila, Mitglied des HfG Open Resource Center, abhalten, bevor die Party beginnt.

Nach der Eröffnung können sich die Besucher durch das Programm der verschiedenen teilnehmenden Institutionen bewegen (das gesamte Programm findet man in der Web-App).

Von 15:30 bis 18:30 Uhr finden an der HfG die folgenden Vorträge auf Englisch und Deutsch statt:

15:30 | Digital Matters: Mensch mit LiCoO2 | Nina Zschocke

Was ist die Materialität des Digitalen und welche Bedeutung haben digitale Medien für die Erfahrung und Produktion realer Umwelten? Welche Begriffe stehen uns zur Verfügung, um die Beziehung digitaler Medien zu unseren eigenen Körpern und Umwelten besser zu verstehen? Auf welche Weisen bringen Künsterinnen und Künstler materielle Dimensionen digitaler Medien in Erfahrung? Dieser Vortrag gibt einen ersten kurzen Einblick in ein interdisziplinäres Forschungsfeld. Dessen Gegenstand sind Beziehungen zwischen digitalen Technologien und physischen Körpern unterschiedlicher Art - seien dies gebaute Umwelten, Ökosysteme, Gehirne oder geologische Formationen. Der Vortrag wird unter anderem auf das Beispiel des Oberrheingrabens mit seinen für die Digitaltechnologie relevanten geothermischen und chemischen Ressourcen (z.B. Lithium) Bezug nehmen.

Nina Zschocke ist Kunstwissenschaftlerin und Medientheoretikerin. Sie wurde an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln promoviert und war an verschiedenen Universitäten in Forschung und Lehre tätig, darunter Columbia University New York, Universität Zürich, ETH Zürich, Hochschule der Künste Bern. Seit April 2024 hat Nina Zschocke an der HfG Karlsruhe die Professur Kunstwissenschaft mit dem Schwerpunkt 'Digitale Ästhetik‘ inne.

16:15 | An overview on Latent Utopias: Collaborative World-Building Using Generative AI and Large Language Models | Ayodele Arigbabu

Ayodele Arigbabu will present an overview of his workshop, where he explored the concept of latent utopias through the orchestration of human–computer interaction and co-creation. Artificial intelligence is centered in the workshop process, for the shared notion of 'neural networks' that exists between humans and machine learning models, the augmentation AI provides for human creativity and ingenuity, the constant utopian hope humans place in a technologically advanced future (currently invested in AI) and the shared cognitive functioning of both human and artificial intelligence networks as “probability engines”. The workshop will be grounded with a reflective discourse on the concept of utopia, what it connotes, the questions raised by different artistic representations of utopia, and how different speculative utopian scenarios being woven around the ascendance of artificial intelligence-driven solutions influence those representations. The import of the use of generative AI art within this discourse will also be reviewed, as will the idea of 'latent space' as a fuzzy probabilistic space from which humans and machines now jointly fish for logic and inspiration.

Ayodele Arigbabu is a writer, architect, and creative technologist and is currently a PhD candidate in artistic research at Trondheim Academy of Fine Art, Norwegian University of Science and Technology (NTNU).

17:00 | Fitness-Tracking und Computerspiel-Interfaces. Kritische Untersuchung digitaler Selbsttechnologien | Mortiz Konrad

Fitness-Tracker und Smart Watches sind bereits seit Jahren zum Massenphänomen avanciert. Solche und ähnliche Geräte sammeln Vitaldaten und spiegeln uns unsere Gesundheit, Leistungsfähigkeit oder auch mentale Gesundheit in Form diskreter Daten. Nicht selten kommen hier Elemente aus User-Interfaces zum Einsatz, die aus dem Gaming entlehnt werden: Fortschrittsbalken, Energieanzeigen, Punkte und Level-Ups machen aus unserer Fitness ein Spiel – und werden so möglicherweise zu unserem einzigen Mittel des Selbstbezugs.

Moritz Konrad arbeitet in verschiedenen Medien und Disziplinen zu Internetkulturen, visuellen Phänomenen des digitalen Alltags und den Wechselwirkungen zwischen Hoch- und Populärkultur. 2019 schloss er sein Studium an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Karlsruhe ab. Derzeit beendet er sein Studium in Kunstwissenschaft und Medienphilosophie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, wo er Gründungsmitglied und Mitherausgeber des studentischen Journals Schwarm und studentische Hilfskraft beim DFG Projekt „Das digitale Bild“ ist.

17:45 | After Memory: Recalling and Foretelling across Time, Space and Networks | Víctor Fancelli Capdevila

On October 2024 the project After Memory will open with a symposium at ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe to explore the changes and influences between digitality and memory. How do we remember and forget when we are overwhelmed of messages and images in social media?

Víctor Fancelli Capdevila works as a Digital Archivist at the Open Resource Centre (ORC) at the HfG Karlsruhe. He had a background in Humanities, Literature, Media Philosophy and Art History and has been writing, teaching and organizing debates around other digitalities. Since 2023 he also researches and works on the project After Memory.

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