Der von einer Glaswand abgetrennte Raum wird durch das Licht zweier Beamer hell erleuchtet. Im Mittelpunkt steht ein Drucker auf einem Podest. Er bedruckt nach und nach Papierbögen mit sich wandelnden Motiven, die anschließend zu Boden fallen. Einer der Beamer projiziert sich wandelnde Formen auf weißem Hintergrund und einzeln erscheinende Anweisungen, während der zweite einen mit Verarbeitungsinformationen überfluteten Computerbildschirm wiedergibt.

Das Projekt Describe This verarbeitet den längst geschehenen Einzug von Algorithmen in unseren alltäglichen Medienkonsum und ihren wachsenden Einfluss auf den Wirkungsbereich des Gestalters, aber auch die Diskrepanz zwischen meist traditionsbezogenen, statischen Herangehensweisen und dem unausgeschöpften Potential von Algorithmen in der digitalen Mediengestaltung.

Um neue Ansätze für die Symbiose zwischen traditionellem Grafikdesign und digitaler Verarbeitung zu ermöglichen, wurde ein Algorithmus entwickelt, der mit unterschiedlichen, eigens zu diesem Zweck konzipierten Entwürfen gefüttert wurde, um aus ihnen neue Ergebnisse zu generieren. Zudem wurde eine parametrische Schrift gestaltet, welche sich dem Inhalt durch logische Verbindungen der Gestaltungselemente frei anpassen kann. Für die Schrift wurde die 1979 von dem renommierten Informatiker Donald E. Knuth entwickelte Beschreibungssprache Metafont verwendet.

Die Sammlung der durch den Algorithmus generierten Designs schafft Raum für Assoziationen, die Projektionen der Beamer liefern Informationen zur Gestaltung und Verarbeitung und theoretisches Recherchematerial. Sie stellen den algorithmischen Verarbeitungsprozess zum einen durch eine abstrahierte, vereinfachte Form dar, die sich auf die wichtigsten Informationen beschränkt, zum anderen durch eine informationslastige, ungestaltete Form, die jeden Vorgang ohne Erläuterung ausgibt. Die Ergebnisse werden durch den Drucker direkt und ungefiltert materialisiert und den BetrachterInnen präsentiert.

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