DesignerInnen beeinflussen unser Leben in entscheidender Weise – darüber muss man sprechen! Mit formfunk kann man für eine Stunde in den Kopf von KommunikationsdesignerInnen schlüpfen. Es handelt sich um eine Hörsendung, die man per E-Mail oder Podcast-App abonnieren kann.
Für seine Diplomarbeit besuchte Matthias Gieselmann jede Woche DesignerInnen an ihrem Arbeitsplatz und sprach mit ihnen über Arbeit, Haltung und Leben. Jeden Montag erschien eine Folge, viele Designinteressierte hörten (und hören) zu. formfunk ist der einzige Podcast im deutschsprachigen Raum zum Thema Kommunikationsdesign.
Warum Audio? Weil es genug Platz im Kopf lässt, um mitzudenken. Und Podcasts sind, wie ihre große Schwester, das Radio, ein gutes Nebenbei-Medium. Das ist positiv gemeint: wer Auto fährt, bügelt oder photoshoppt, hat Zeit, über Gehörtes nachzudenken. Spannend wird es, wenn es dabei um visuelle Gestaltung geht. Alle Gäste müssen in der Sendung Gestaltung beschreiben, um bei den Hörern das Kopfkino zu aktivieren.
Bisher wurden zwölf Folgen produziert, die im Schnitt schon über 2.000 mal angehört wurden. Die Reihe ist vielfältig: es kommen junge und alte, arrivierte und aufstrebende Frauen und Männer verschiedener Teildisziplinen zu Wort. Zwei Beispiele: Daniela Burger (Art Direktorin des Missy Magazine, Berlin) und Birgit Bauer (Professorin für Designtheorie, Berlin) interviewte Matthias Gieselmann zur Gleichberechtigung im Designberuf. Mit dem Pädagogen und Autor Frank Berzbach (Köln) sprach er über eine gesunde Haltung zur eigenen Arbeit.
Wie bringt man einen Podcast, der eigentlich im Internet zuhause ist, in eine Ausstellung? An einem Tisch können die BetrachterInnen in die Rolle des Interviewers schlüpfen. Legt er eine von etwa 80 Interviewkarten – die Notizen, die als Vorbereitung für die Gespräche dienten – auf den Tisch, hört er das entsprechende Gespräch an der passenden Stelle. Der Podcast wurde im Juli 2016 mit einem Stipendium der Heinrich-Hertz-Gesellschaft ausgezeichnet.