Die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) gratuliert ihrer Professorin Susanne Kriemann herzlich zum Erhalt des After Nature Prize 26. Das Berliner Ausstellungshaus C/O Berlin hat bekannt gegeben, dass Susanne Kriemann und Stelios Kallinikou die Preisträger:innen des After Nature Prize 26 sind. Die Doppelausstellung wird vom 12. Sep 2026 bis 3. Feb 2027 erstmals bei C/O Berlin im Amerika Haus zu sehen sein.

Der After Nature Prize ist ein gemeinsames Projekt der C/O Berlin Foundation und der Crespo Foundation. Jährlich ermöglicht der Preis die Umsetzung zweier rechercheintensiver Projekte und würdigt Künstler:innen oder Gruppen, die durch ihre Arbeit neue Konzepte von Natur in Fotografie und visuellen Medien erkunden. Der Preis beinhaltet ein Preisgeld von je 40.000 Euro, eine Ausstellung bei C/O Berlin und eine begleitende Publikation.

Susanne Kriemanns Projekt knüpft an ihre langjährige Beschäftigung mit Uran und dem Atomzeitalter an. An der Schnittstelle von Fotografie, Wissenschaft und Poesie nutzt sie Pechblende, auch Uraninit genannt und eines der ältesten Minerale der Erde, als Ausgangspunkt, um geologische und atomare Zeitskalen zu reflektieren. Dafür greift sie auf frühe fotografische Verfahren wie Autoradiografie, Siebdruck und Heliografie zurück. Die Arbeiten verbinden die abstrakte Ästhetik, die Strahlung auf dem fotografischen Material hinterlässt, mit poetischen Texten und einer ortsspezifischen Szenografie. Kriemann fragt nach der Rolle von Pechblende, ein wichtiges Ausgangsmaterial für die Entdeckung der Radioaktivität, in Fotografie- und Wissenschaftsgeschichte ebenso wie nach aktuellen Debatten um Atomenergie und nukleare Aufrüstung. Ihr Projekt eröffnet eine kritische Auseinandersetzung mit den Bildwelten und Anwendungen von Radioaktivität und lädt ein, die Strahlung als zentralen Faktor im Verhältnis von Mensch und Umwelt zu begreifen.

Die ausgezeichneten Projektkonzepte werden im Rahmen des After Nature Prize 26 erstmals realisiert. Nach ihrer ersten Station bei C/O Berlin wird die Doppelausstellung ab Frühjahr 2027 im Open Space der Crespo Foundation in Frankfurt am Main zu sehen sein.

Mitglieder der Jury waren Bergit Arends (Associate Lecturer, The Courtauld Institute of Art, London), Taous Dahmani (Kuratorin, The Photographers' Gallery, London), Kateryna Radchenko (Leiterin, Odesa Photo Days, Kyiv), Boaz Levin (Kurator und Co-Programmleiter, C/O Berlin) und Katharina Täschner (Kuratorin, C/O Berlin), Ben Livne Weitzman (Crespo Foundation, freier Kurator der Glenkeen Garden Residencies und der Ausstellungsreihe Glenkeen Variations), Christina Töpfer (Chefredakteurin, Camera Austria, Graz) und Bernard Vienat (Leiter, art-werk, Genf).
Die Entscheidung fiel einstimmig und erfolgte auf Basis der Nominierungen von 11 internationalen Expert:innen.

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