aspect-ratio 10x9 © Víctor Ganón © Stafford Beer

© Víctor Ganón © Stafford Beer

Ort: Medialounge ZKM

Kosten: kostenfrei

Sprache: Englisch

In der gemeinsamen Vortragsreihe »thinking inside out« von ZKM und HfG laden wir internationale Gäste aus den Bereichen Philosophie, Literatur und Kunst zu einem offenen Austausch mit Universitätsmitgliedern, ZKM-Mitarbeiter:innen und den Menschen in Karlsruhe ein.

Der Talk von José-Carlos Mariátegui befasst sich mit den weniger bekannten Reisen und Kooperationen des britischen Kybernetikers Stafford Beer in Lateinamerika, die über das berühmte Cybersyn-Projekt in Chile hinausgehen. Beers Arbeit durchquerte ein komplexes betriebswirtschaftliches und politisches Terrain, das in den 1960er-Jahren durch seine Firma SIGMA und ihre Projekte mit der chilenischen Stahlindustrie begann. Seine Ideen zu Echtzeit-Unternehmensinformations- und -steuerungssystemen beeinflussten auch ein relativ unbekanntes Projekt in den 1970er-Jahren, das Centre for the Study of People's Participation (CENTRO), das von dem brasilianischen Anthropologen Darcy Ribeiro in Peru gegründet wurde.

Der Talk geht auch auf Beers Beteiligung an verschiedenen Projekten in ganz Lateinamerika in den 1980er- und 1990er-Jahren ein, als die Region allmählich zur Demokratie zurückkehrte, einschließlich der Erfahrungen in Mexiko, Uruguay (URUCIB), Venezuela (Cybervenez) und Kolumbien, und darauf, wie die Kybernetik zu einer Sprache „lebensfähiger Utopien“ wurde, die in gewisser Weise die in staatlichen Projekten vorherrschenden technokratischen Ansichten über den Einsatz von Technologie in Frage stellte.

Das ist mehr als eine technische Geschichte, es ist eine Geschichte darüber, wie rechnerisches Denken zu einem radikalen Akt der kreativen Befreiung werden kann.

Gastgeber:innen: Constanze Fischbeck (Hochschule für Gestaltung, HfG) und Alistair Hudson (ZKM)

Biography

José-Carlos Mariátegui (PE/UK) is a writer, curator, scholar and entrepreneur on culture and technology. He is the founder of Alta Tecnología Andina – ATA (Lima, Peru), an organization working at the intersection of art, science, technology and society in Latin America. Dr. Mariategui is an Adjunct Professor at LUISS (Rome), a Senior Visiting Research Fellow at the Department of Media and Communications at the London School of Economics and Political Science – LSE (London), a Board Member of Future Everything (UK), a Member of the Board of Trustees (Kuratorium) of the ZKM Center for Art and Media Karlsruhe (Germany), and a Rockefeller Foundation Bellagio Center Resident (2025). Has published in journals such as AI & Society, Third Text, The Information Society, Telos and Leonardo. His multidisciplinary research embraces media archeology, digitization, video archives and the impact of technology in memory institutions. He co-edited a special issue for AI & Society on Cybernetics in Latin America (2022) and authored an extensive research on the video art collections in Latin America for Getty’s book Encounters in Video Art in Latin America (2023). He is co-curator of ARTEONICA*: Art, Science, and Technology in Latin America Today, at the MOLAA in Long Beach as part of Getty’s PST ART: Art & Science Collide (2024-2025).

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